Zweijähriges Studienprogramm im Tibethaus Deutschland e. V. bis 2016
Teil 3: Wirtschaft
Die Wirtschaft wird von den Ökonomen meist als ethisch neutraler Ort beschrieben. Tatsächlich aber beruhen alle wirtschaftlichen Entscheidungen auf moralischen Voraussetzungen. Das allgemein anerkannte Streben nach Gewinn oder Rendite ist keine Eigenschaft der menschlichen Natur, sondern das Resultat einer den Egoismus fördernden Denkweise, die in der Ausbildung und den Medien als Gewohnheit erzeugt wird. Im Buddhismus geht man grundsätzlich davon aus, dass sich Motive des Handelns verändern lassen. Die buddhistische Wirtschaftsethik deckt die in der Wirtschaft auf der Grundlage des Geldes und der Finanzmärkte entstandenen Täuschungen auf. Sie erklärt die leidhaften Konsequenzen von Egoismus, Konkurrenz, Komsumwahn und Geldgier als moderne Form der Ich-Verblendung. Dieser Verblendung wird die gegenseitige Abhängigkeit aller wirtschaftlichen Phänomene in einer globalen Ökonomie gegenübergestellt, aus der sich eine Ethik des Gemeinsamen, der Toleranz, des Mitgefühls und eine ökologische Denkweise entwickeln lässt.
Seminar des Tibethaus Deutschland e. V. am 23. und 24. Mai 2015 in Frankfurt a.M., ca. 491 Min. auf 3 DVDs