Nach-Satori-Übung – der Antrieb des scheintoten Ochsen. Sie führt zurück in vergangene Zeiten des Zen, zu Meister Hakuin Ekaku (1685-1768). „Später“, so Hakuin, „wurde mir bewusst, dass das in der Stille und Ruhe der Zen-Halle Erfahrene mir fast unmöglich war, im Trubel des Alltags zu bewahren. Von nun an war das Hauptbestreben meiner Nach-Satori-Übung darauf gerichtet, die Übereinstimmung beider Aspekte meines Lebens zu erreichen, den im Klosterleben gewonnenen und den im Alltag gelebten.“ Sōtetsu Yūzen, ein Zen-Meister der Gegenwart, lässt Hakuins Nach-Satori-Übung wieder aufleben. Dazu verbündet er sich mit Meister Jōshū Jūshin (778-897), entleiht prägnante Ereignisse aus dessen Leben, in denen Jōshū zeigt, wie er mit Hilfe seines spontanen Zen-Geistes Denk-Bastionen und Glaubens-Kathedralen zum Einsturz bringt. Wie verschlossene Tore muten dem Ungeübten die Begebenheiten um Jōshū an. 48 solcher, für das Wirken des Zen-Geistes meister-lichen Beispiele hat Sōtetsu Yūzen ausgewählt. Auf welche Weise es dem Zen-Schüler gelingt, diese Tore zu öffnen, zeigt den Grad seines Zen-Verständnisses. Beweist er auch noch die Fähigkeit, den Zen-Weg zu seinem Alltags-Weg werden zu lassen, dann hat er jiriki (jap.), die Kraft zur Selbsterlösung, gefunden.
Gebundene Ausgabe: 355 Seiten
Verlag: Rinzai-Weggemeinschaft Mumon-Kai (9. Februar 2012)