Der berühmte tibetische Yogi Milarepa lebte im 11. Jahrhundert und wurde in seinem Land zu einer Art Volksheld, von dessen Leben und Lehren wandernde Geschichtenerzähler noch in den abgelegensten Ecken Tibets berichteten. Zu seiner großen Popularität trugen nicht zuletzt seine gesammelten Vajra-Lieder bei, die im 15. Jahrhundert von dem »verrückten« Yogi Tsang Nyön Heruka aufgezeichnet wurden und noch heute in fast jedem tibetischen Haus zu finden sind.
In seiner Jugend vom Schicksal hart getroffen, schlug Milarepa zunächst den Weg der Schwarzmagie ein, um sich an seinen Feinden zu rächen. Später bereute er dies und wandte sich der buddhistischen Lehre zu. Unerschütterliche Hingabe zu seinem spirituellen Vater und unermüdliche Ausdauer in der Praxis führten ihn schließlich zur vollen Erkenntnis und Verwirklichung des menschlichen Potentials – der Buddaschaft.
Die Vajra-Lieder sind der spontane Ausdruck seiner direkten Einsicht in die wahre Natur der Dinge.
Gibt es auch in unserer Zeit noch Meister wie Milarepa? Der 16. Karmapa, Träger von Milarepas Überlieferungslinie, hat einmal gesagt: »Lama Gendün Rinpoche hat genau wie Milarepa in einem Leben die Stufe des Vajradhara erlangt.«
Der Übersetzer dieses Buches, Henrik Havlat, praktizierte viele Jahre unter der Leitung von Gendün Rinpoche und arbeitete, inspiriert von seinem Segen, an dieser Übersetzung.
ISBN: 978-3-944885-03-2
gebundene Ausgabe
264 Seiten
22 x 14,7 cm