Pâli-Buddhismus für Fortgeschrittene von Hans-Wolfgang Schumann 100 Seiten, Paperback, ISBN 3-931095-40-1
"Wer die Lehre sieht, der sieht mich", sagte der Buddha. In diesem Buch soll der Buddha durch seine Lehre sichtbar werden - möglichst in seinen eigenen Worten.
Es gibt zahlreiche und einige sehr gute Lehreinführungen in den Buddhismus, diese Arbeit soll sie nicht vermehren.
Es soll die Kernaussagen des Buddha, die tragenden Balken seines Lehrgebäudes, in knapper Form philosophisch erläutern und die Stringenz seines Systems deutlich machen. Das Werk ist zur Rekapitulation der Lehre für Fortgeschrittene gedacht.
Der Pâlikanon enthält manches, das bisher unbeachtet geblieben ist. Vielleicht kommt das eine oder andere davon in diesem Buch zur Sprache
VORWORT
Siddhattha Gotama, der Mann, den die Welt den Buddha, den "Erwachten" nennt, sah das Leben wie es ist: Gelegentlich heiter und angenehm, untrennbar aber verbunden mit Mühen und Sorgen, Schmerzen und Verlust. Dennoch war er kein Pessimist. Er zeigte, daß es aus dem Kreislauf des Daseins eine Erlösung gibt und stellte dar, wie man sie verwirklichen kann. Indem seine Lehre die Ursachen und die Aufhebung des Leidens erklärt, leistet sie Hilfe zur Daseinsbewältigung und spendet Hoffnung.
Das Leben des Buddha im Indien des 6./5. Jahrhunderts vor Chr. - nach neuerer Lehrmeinung rund hundert Jahre später - wird aus den Büchern in der Pālisprache gut deutlich und ist so oft beschrieben worden, daß es unnötig ist, es hier erneut zu erzählen. Der Buddha selbst betrachtete seine Person und die Ereignisse seines Lebens als unwesentlich. "Wer die Lehre sieht, der sieht mich" erklärte er dem sterbenden Bhikkhu Vakkali (S 22, 87, 13). Auf den folgenden Seiten soll der Buddha durch seine Lehre sichtbar werden - möglichst in seinen eigenen Worten.
Es gibt zahlreiche und einige sehr gute Einführungen in den Buddhismus, das vorliegende kleine Buch soll sie nicht vermehren. Es soll vielmehr Kernaussagen des Buddha, die tragenden Balken seines Lehrgebäudes, in knapper Form philosophisch erläutern und die Stringenz seines Systems deutlich machen. Das Werk ist zur Rekapitulation der Lehre für Fortgeschrittene gedacht. Der Pālikanon enthält manches, das bisher unbeachtet geblieben ist. Vielleicht kommt das eine oder andere davon im folgenden zur Sprache.
Das Buch hat zudem einen praktischen Zweck. Es kann bei buddhistischen Veranstaltungen mit verteilten Rollen vorgetragen werden: Eine(r) liest die enger gedruckten Erläuterungstexte, ein(e) andere(r) die breiter gedruckten Zitate aus den Lehrreden des Buddha. Es hegt ein beglückender Zauber dann zu hören, wie ein überlegener Geist vor fast zweieinhalbtausend Jahren dieses seltsam widersprüchliche, fließende Leben und seine Antriebskräfte durchschaute und zeigte, daß niemand uns erlösen kann außer: Jeder sich selbst.
Zwei hervorragende Sachkenner haben den vorliegenden Theravāda-Abriß gefördert. Die Berliner Buddhismus-Forscherin und Meditationslehrerin Dr. Marianne Wachs machte Vorschläge zur philosophischen Präzisierung und zu Fragen der Darstellung; der Dhammalehrer und Kanonfachmann Dr. Fritz Schäfer regte Harmonisierungen und die Milderung pointierter Aussagen an. Fast alle Verbesserungsvorschläge sind in das kleine Buch eingeflossen. Beiden Dhammafreunden sei von Herzen gedankt.
H. W. Sch.