Ein Weg der Selbsterziehung des Menschen
240 Seiten, gebunden, Fadenheftung, ISBN 978-3-921508-86-2
»Ich lehre, wie Leid entsteht und wodurch es zu lösen ist«, ist Buddhas Botschaft. Er gibt damit den Menschen eine Anleitung zur Selbsterkenntnis, die uns vor der Verführung schützt Theorien zu erdenken und uns selbst als getrennt von einem Geschehen zu sehen.
Wir sollten gute Menschen sein, und wir wollen das Beste für unsere Kinder, aber wie? Lösen wir den Druck von Sollen, Wollen und Müssen, so können wir die Dinge sehen wie sie sind, zuallererst aber uns selbst. Selbsterziehung ist das kulturunabhängige Zauberwort.
»Was mache ich, wenn …?« Antworten finden wir in uns, Antworten, die dann der Situation und den betroffenen Menschen entsprechen. »Richtet euch nicht nach anderen, sondern nach eurer eigenen Erfahrung«, sagt Buddha.
Dieser Band ist eine überarbeitete Neuausgabe der 1985 im Verlag Octopus, Wien, erschienenen und lange vergriffenen Fassung.
Besprechung in Buddhismus aktuell (vorm. Lotusblätter), Zeitschrift der DBU, 1/2004:
Die Autorin Claudia Braun-Rom bewegt sich in diesem wertvollen Beitrag zur buddhistischen Erziehung sicher auf unterschiedlichstem Terrain. Neben dem Buddhismus fühlt sie sich in zahlreichen Geisteswissenschaften zu Hause: so speziell in der Philosophie, in Psychologie, den Religions- und Erziehungswissenschaften. Sie zitiert jedoch auch vielfältig und angemessen aus Literatur, Ethnologie und aus angrenzenden Bereichen wie Märchenkunde und webt daraus ein hochinteressantes neues Geflecht.
Das überarbeitete Buch (Erstauflage 1985) beginnt mit einem Überblick zur religiösen Geistesentwicklung des Menschen, die später mit der Bewusstseinsentwicklung des Einzelnen gleichgesetzt wird. Einen Großteil des Buches macht die Analyse buddhistischer Selbsterziehung aus – so wird der buddhistische Erzieher als Entwicklungshelfer auf dem Weg von der Illusion zur Wirklichkeit definiert. Es gibt jedoch auch etliche Kapitel, die Aspekte der buddhistischen Lehre (wie Analyse des Geistes, Betrachtung der Vergänglichkeit, des Todes etc.) sehr sensibel mit den Erlebniswelten der Kinder auf verschiedensten Altersstufen verbindet. Es gibt darüber hinaus eine Auseinandersetzung mit den Erziehungsmitteln von Lob und Strafe, Exkurse zu den buddhistischen Festen und Feiern, zahlreiche Inspirationen für Übungen mit Kindern und im Epilog – das Buch entpuppt sich während der Lektüre auch als eine hochintelligente Kulturkritik der westlichen Gesellschaft – ein grandioser kurzer Überblick zur Geschichte der westlichen Philosophie.
Im Anhang finden wir wertvolle Kapitel zur Geschichte buddhistischer Erziehung in Asien und Abgrenzungen von anderen alternativen Erziehungsstilen wie Waldorf- und Montessori-Pädagogik und z. B. antiautoritären Erziehung nach Neill. Elf Thesen zu den Aufgaben einer buddhistischen Schule runden das Buch ab.
Das Buch enthält für jeden, der im Bereich der Erziehung anderer Menschen wirkt – so für Eltern, Erzieher und sicher für (auch buddhistische) Lehrer – viele kostbare Anregungen zur Selbstschulung sowie einen Schatz an Hinweisen zu weiterführender Literatur.
Gebraucht sehr gut.