Die tibetische Exilgemeinschaft in Südasien zählt zu den erfolgreichsten Flüchtlingsgruppen der Welt. Menschen, die seit 200 Jahren abgeschlossen auf dem ‚Dach der Welt' lebten, vollbrachten innerhalb kurzer Zeit drei bemerkenswerte Leistungen, ja, Wunder. Fast alle Tibeter im Exil können sich wirtschaftlich selbst unterhalten. Ein tibetisches Schulwesen wurde aufgebaut. Seine Heiligkeit, der 14. Dalai Lama, das geistliche und weltliche Oberhaupt der Tibeter, hat selbst eine Demokratisierung von oben in Gang gesetzt und Schritt für Schritt seine eigene Macht abgebaut. Das Buch geht von den Fragestellungen aus: Wie bewahren die Tibeter im Exil ihre Kultur und wie bereiten sie sich auf die Rückkehr in ihre Heimat vor, sollte eine annehmbare Autonomie-Lösung innerhalb der Volksrepublik China zustande kommen? Der Band behandelt die historischen Bedingungen, das Selbstbestimmungsrecht der Tibeter und Aspekte der Exilgesellschaft. Der 14. Dalai Lama gewährte zwei Interviews. Die Autoren sind Tibeter und sachkundige deutsche Wissenschaftler. Hubertus von Welck ist Direktor des Regionalbüros Südasien der Friedrich-Naumann-Stiftung; Dagmar Bernstorff lebt als Publizistin in Neu-Delhi.